„Dass sich Landrat Dr. Kerth bei den im Zuge der Corona-Impfungen in Vorpommern-Rügen gemachten Fehler einsichtig zeigt, wird von unserer Fraktion sehr begrüßt. Insofern hoffen wir, dass im Landkreis jetzt die daraus gewonnenen Erkenntnisse auch umgesetzt und mithin die Impfungen entsprechend den Vorgaben ordnungsgemäß in den Impfzentren durchgeführt werden. Nach so vielen Pannen und chaotischen Zuständen, wie der Landrat es selbst in seinem Schreiben benennt, erwarten wir, dass jetzt Ordnung und Verlässlichkeit bei den Impfungen gegen das Coronavirus einkehren“, verdeutlicht Mathias Löttge, Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion Bürger für Vorpommern-Rügen/Freie Wähler.
Landrat Dr. Stefan Kerth hatte in einem gestrigen Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsfraktionen im Kreistag Vorpommern-Rügen Stellung zu dem Geschehen um seine Impfung gegen das Coronavirus genommen sowie eine Darstellung zum Hergang der Ereignisse im Impfzentrum des Landkreises in Stralsund seit dessen Eröffnung vorgenommen. So soll mittlerweile eine Prioritätenliste im Umgang mit am Abend übrig gebliebenen Impfdosen erstellt worden sein. Des Weiteren ist dem organisatorischen Leiter des Impfzentrums ein ärztlicher Leiter zur Seite gestellt worden, der die Prioritätenlisten aktualisiert und die jeweilige Dringlichkeit zuordnet. Die Staatsanwaltschaft hat zudem das Verfahren gegen Landrat Dr. Kerth eingestellt.
„Es hat sich gezeigt, dass Prozesse im Zuge der Corona-Bekämpfung im Landkreis in einer Zeit schlecht geführt wurden, in der das Vertrauen der Menschen in die Politik zusehends verloren geht. Im Landkreis muss jetzt dringend umgesteuert und im Umgang mit den Impfungen ein deutliches Zeichen der Gewissenhaftigkeit und Sicherheit gesetzt werden. Nur so kann verlorenes Vertrauen und eine Akzeptanz in die Maßnahmen bei den Menschen zurückgewonnen werden“, betont Mathias Löttge. Mehrere Impfpannen sind im Landkreis Vorpommern-Rügen bereits passiert. So hatten gleich beim Impfstart mehrere Personen eine Überdosis des Corona-Impfstoffes erhalten. Dann wiederum war eine nicht ausreichend wirksame Impfdosis verimpft worden. Und jetzt wurden neben Landrat Dr. Kerth noch weitere Mitarbeiter der Kreisverwaltung ohne Impfpriorität geimpft.